30 November 2005

Kinder, Tiere, Tote

... alles das bringt Quote. Körperflüssigkeiten sowieso. Aber darum sollen sich die Medien kümmern, war nur ein perfider Anreißer für ein ganz braves Thema.

Denn hier im sittlich gefestigten Privathaushaltsblog wird heute der Adventskalender aufgehängt, und zwar das Modell für Zahlen-Legastheniker - ohne Schokolade, dafür ideal für Leute, die nicht genug bekommen können und lieber 2 Türchen öffnen:

Zuerst sucht man sich eine der Kerzen-Türen im Erdreich aus, egal welche. Das Bild, das dahinter erscheint, z.B. der Mond, zeigt das Türchen an, das man dann im oberen Bild öffnen darf und hinter dem noch ein Motiv steckt.

Alle Jahre wieder. Wichtel, Elfen, Irrlichter. Und es wird mit zunehmendem Alter nicht besser.
Im Gegenteil.

Nachtrag:
Herr Weber von der Technik will gemäß seinem Motto "Willst du gelten, mach dich selten" nicht kommentieren, bemerkt aber fernmündlich, dass der Kalender Klickbarkeit vorgaukelt, die es gar nicht gibt.

Stimmt. Der Kalender ist nur ein Serviervorschlag - wer ihn benutzen will, muss beim gutsortierten Buchhändler vorstellig werden. ISBN 3-8251-7248-1

29 November 2005

Wort des Jahres?

Herr Schmidt hat letzte Woche auf Gammelfleisch getippt,
meine Vermutung ist, dass es Heuschrecken werden.

28 November 2005

Toooon ab! (Electronic Music - stay tuned)

Neulich beim Vergnügungsvotum kam die Neue Musik so gut weg, dass dazu ganz vorzüglich das Fundstück aus der gestrigen Frankfurter Sonntagszeitung ("Sie ist schön, sie ist intelligent und sie verbringt den Sonntag mit Ihnen auf der Couch") passt:
Musikalische Substile.
Es flasht allerdings ziemlich.

26 November 2005

Wartende Mulatten in gelben Sesseln

Zum vorigen filmischen Offenbarungseid lobende Worte von Herrn Weber von der Technik, der im Übrigen findet, dass er hier langsam zur Mrs Columbo gerinnt. Leider lässt eine gewisse ihm eigene Sturheit Prinzipientreue für heute keine persönliche Stellungnahme erwarten (offizielle Version: dringender Klientenauftrag).

Jedenfalls meint Herr Weber von der Technik [Vorsatz, ihn 2x in einem Beitrag zu platzieren, geglückt, hihi], dass Film allein noch zu dünn ist, und ob nicht auch das Thema Bücher angezeigt wäre.

Ist es. Eigentlich. Irgendwie.
Wäre da nicht das Literaturrätsel. Und das geht so: Wo ich hinsehe, mit wem ich rede, alle lesen sie gerade dieses, jenes und solches, und 2 Wochen später solches, jenes und dieses.

Nur unsereins stemmt es nicht, hat seit Wochen ein nicht allzu umfängliches, auch nicht gerade forderndes und durchaus amüsantes Bändchen liegen (Harald Schmidts Mulatten in gelben Sesseln) und kommt und kommt einfach nicht dazu. Jetzt mit dieser modernen Bloggerei schon zweimal nicht.

Und dabei gehöre ich nicht mal zu denen, die zwischen Aufsichtsratssitzungen und New York-Rio-Singapur pendeln, 7 Kinder großziehen, eine gutgehende Großmacht regieren, von Foto-Shooting zu Foto-Shooting hecheln und nebenher für Olympia-Gold trainieren.

Komme jetzt keiner mit schlechter Organisation! Es liegt einfach am 24-Stunden-Tag. Seit dem Euro scheint er nur noch die Hälfte herzugeben.

(Obwohl ich vermutlich die Einzige bin, die dem Euro zugetan ist. Aber das ist eine andere Geschichte und hält nur wieder von den Mulatten ab).

25 November 2005

Bekenntnisse einer Hollywood-Null

"Zuwenig Persönliches" gebe es hier zu lesen, befindet Herr Weber von der Technik. Und das Profil sei auch ziemlich karg, und überhaupt, wer ans Netz geht, der müsse schon ein bisschen private Öffentlichkeit herstellen.

Alsdann, Weihnachten naht, Herzen öffnen sich, Fremde werden Freunde, allen ein Wohlgefallen ... Als aufrichtiger Weihnachts-Fan (die Plörre namens Glühwein und kreuzhässliche Fassadenkraxl-Santas ausgenommen) will ich mich dem Ansinnen nach human touch nicht verschließen. Was Persönliches also. Und was könnte persönlicher sein als "Lieblingsfilme/Favorite Movies"? Wie kommt die "cineastische 0" ins hiesige Blogger-Profil?

Also, da haben wir (bzw. haben nicht):
  • Im Kino sitzt vor, hinter oder neben grundsätzlich ein Mitbürger, der irgendwie stört: krachlaut Popcorn schnorchelnd, permanent dazwischen quatschend - am besten auch noch schwäbisch -, von Parfümwolken umwallt, mit unabschaltbarem Handy etc.. Und wenn ausnahmsweise mal nicht, dann gibt's auf der Leinwand garantiert Pathos, Geballere oder Gefühlsschwulst.
  • Freund Videorecorder, schön von Design und tadellos zu programmieren, und ich, wir bilden eine langjährige, glückliche, nichteheliche Lebensgemeinschaft, und ich werde ihn nicht für eine jüngere (Technik) ausmustern. DVDs machen bei uns noch keine Schnitte.
  • Fernsehen kann man auch knicken: Öffentlich-rechtlich kommt das attraktive Filmmaterial zu abseitigen Zeiten, und den Werbeunterbrechungen der lustigen Spaßsender bin ich masochistisch nicht gewachsen.
  • Mein letzter Kinobesuch war bei Harry Potter (III?), und das auch eher, weil es die einzige Chance war, der penetranten Dauersonne von Nevada zu entgehen und mal wieder zentraleuropäische Wetterverhältnisse und Nicht-Shorts-und-Badelatschen-Träger zu Gesicht zu bekommen.
  • Wenn Film, dann leichte Muse: Ein alter James Bond, Gefährliche Liebschaften (von 1989; der vermutlich einzige Film, der in der Synchron-Fassung gewinnt. Brillante Dialoge!), Muppets Weihnachtsmärchen oder Der rosarote Panther. Bei einem solchen Repertoire wendet sich der Kenner natürlich mit Grausen.
Das dürfte für die 0 qualifizieren. //Schnitt

24 November 2005

Die 4 Stürze des Signor Veracini

"1720 ging er als Kammervirtuose an den Dresdner Hof. Dort stürzte er sich eines Tages in einem Anfall von Schwermut aus dem Fenster und blieb zeit seines Lebens gelähmt."

"Im Laufe der Zeit entbrannte ein Streit über die sündhaft teuren italienischen Opern mit dem Komponisten Johann David Heinichen und dem Kastraten Senesino, bei dem Veracini vor Wut aus dem Fenster des 2. Stockes sprang und seither hinkte."

"It is, namely, Mr Veracini, our world famous violinist (who) suddenly became mad and so delirious that he threw himself out of a second storey window on August 13th 1722, and broke his foot in two places and (also) his hip, and is given little hope for regaining his good sense as well as for the healing of his body."

"Bewusstseinserweiterung ist kein Phänomen der modernen Musikszene. 1722 stürzt sich der neben Händel populärste Musiker der Zeit, der Florentiner Francesco Maria Veracini, in Dresden von einem Balkon und kommt mit einem Beinbruch davon. Er hatte geglaubt, er könne fliegen."



1 http://www.karadar.com/Worterbuch/veracini.html
2 J. W. Hill: The Life and Works of Francesco Maria Veracini
3 http://www.classical.net/music/comp.lst/acc/veracini.html
4 Anmoderation auf Ö1, Klassiksender des ORF

23 November 2005

Lachsfarbenes Vergnügungsvotum

(Auf eine Vergnügung klicken = dafür stimmen)





Vergnügungen? (© Bert Brecht)
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Begreifen
Neue Musik
Reisen
Auswertung

22 November 2005

What a difference a Milchkaffee makes

So gänzlich ohne eine pulsierende poetische Ader, die durch die Gedanken-Mine mäandernd sich um einen güldenen Beitrag anzapfen ließe, und leider ohne filmreif-skurrile Verwandtschaft, die für perlende Anekdoten zur Verfügung stünde, hier und heute ein sachdienlicher Hinweis in Sachen Deutsche Bahn. AG.

Sonntag Morgen, ICE 583 Frankfurt-München, Speisewagen, pardon: BordRestaurant.
Die Karte verheißt Einiges, u.a. ein Alfred-Biolek-Special, mit dem man UNICEF Gutes tun kann. Brot für die Welt war gestern, heute ist Bios Linsen-Spinat-Suppe, wahlweise Wildgulasch. Sicher fein, aber noch zu früh, denn es ist die Stunde des Frühstücks.

Solches gewählt, bestellt, alles prima. Nur der Milchkaffee, nach dem es die Begleitung verlangt, ist nicht erfüllbar:
"Gibt nicht, gibt sich das nur normales Kaffee."
Auf die Frage, ob das am Sonntag liege oder weil die Milch aus sei, der (dem Namensschildchen nach griechische) Chef:
"Hat nicht zu tun mit Sonntag, ist sich das ICE von erste Generation, hat nicht Milchpumpendüse eingebaut damals, gibt sich das nie Milchkaffee in ICE was von secksehn Jahren."

Milchkaffee als technisches Unterscheidungsmerkmal für Supadupa-Hightech-Züge - manchmal muss man die Bahn richtig gern haben.

21 November 2005

Eine Runde Zeitgeist


Man könnte sich verunmöglichen und unter dem Mäntelchen der Feldforschung vom wochenendlichen populärmusikalischen Konzertbesuch berichten.

Man kann es aber auch bleiben lassen, und übertüncht den mentalen jet lag damit, sich dreist am weihnachtlichen Zeitgeist-Contest(!) im Hause undundund aufzuhängen.

Die bisherigen Bilder dort sind schon die besten, also keine Eulen nach Athen getragen, und der olle griechische Zeit-Geist bleibt einfach mal hier:
Kairos, der Gott des günstigen Augenblix und des Geistes der Zeit.

Er tänzelt auf einer Weltkugel hin und her, trägt ein Rasiermesser in der Hand, mit dem er sich den Hinterkopf rasiert, während die restlichen Haare immer nach vorn wehen. Heißt: Man muss ihn rechtzeitig, im Voraus erkennen und sofort beim Schopf packen(!), denn im nächsten Augenblick kann es zu spät sein.

Es gibt ihn auch in Renaissance-Ausführung, groß, in Farbe und viel besser zu erkennen - nur leider nicht im Netz zu finden.
Aber mit einem tollen Wort in der Bildbeschreibung, und genau das macht mit beim Weihnachts-Gewinnspiel.

18 November 2005

Lauschangriff auf Himmel und Hölle

"Wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach,
füreinander spielen sie Mozart."

(Isaiah Berlin)

Ob sich jemand diesen Gedanken auch schon für die Hölle gemacht hat?

17 November 2005

Harald Schmidts Bilder-Schuld

Herr Weber von der Technik bemängelt zwar, dass hier momentan zuviele Bildchen stattfinden und es an klugen Texten mangelt, und Recht hat er.

Heute aber doch wieder Malerisches, sozusagen aus aktuellem Anlass, und natürlich steckt auch ein älterer Herr dahinter: Diesmal Harald Schmidt.

Wird doch in der gestrigen Sendung "das Lieblingsbild der Deutschen" vorgestellt, oder vielmehr das, was der gemeine Zuschauer zu wählen vor Wochen aufgerufen war. Bedingung: Bekannt musste es sein und in einem deutschen Museum hängen.

Wg. fatalem Faible für Wahlen wie für interaktive Schmidt-Specials, seinerzeit schamlos mitgestimmt. Allerdings mit einem Kandidaten, den unter 80 Millionen Deutschen gefühlte 2 als ein Lieblingsgemälde durchgehen lassen würden - der Maler und ich, wobei man bei ersterem nicht so sicher sein kann.

Und, was passiert?
Taucht das Teil doch ernstlich als eins der "Top 10 der beliebtesten Gemälde" auf *prust* und steht nun in der Endausscheidung. - Soviel zum Thema repräsentative Auswahl.

Sind Rätselfreunde hier (wenn überhaupt)?
Dann lasse ich das Beweisfoto weg (Herrn Weber von der Technik wird's freuen) und gebe den Ring frei für Spekulationen.
Die Chancen stehen 10:1.

16 November 2005

Danke für Hüftschaden

Es kann ja nicht gut ausgehen, wenn man sich einem Psychotest unterzieht. Schon aus Prinzip nicht, und erst recht nicht dann, wenn er den Hund in dir, den Kernpudel oder den inneren Schweinehund aufdecken soll:
What breed of dog are you?.

Ergebnis: "You're a German Sheperd!"
Ach.

Immerhin ergibt sich mit diesem superwissenschaftlich fundierten Ergebnis eine prima Ausrede Erklärung, warum es wieder nichts mit Laufen geworden ist: Also, so ein Schäferhund mit seiner verkorksten Hüfte ..

15 November 2005

Buß- und Zahltag

(zum Vergrößern den Brief anklicken)


Die Quittung für eine spontan auf Rot gesprungene Ampel und 6 km/h zu schnell.
Gratis war dafür vier Wochen davor die Befragung ("Sie wissen, was Ihnen vorgeworfen wird?") bei der heimatlichen Polizeidirektion.

14 November 2005

Miss Sophie I.



Da hier gerade die historischen Wochen angesagt sind:

Franziska Sibylle Augusta von Sachsen-Lauenburg, jung verwitwet und tief religiös, hat angeblich in ihren späten Jahren (~1731) - obwohl allein lebend - den Tisch immer für 6 decken lassen:
Für sich, für Maria und Josef mit Jesuskind nebst Ochs und Esel.

Sowas könnte Großtante Anni (87) gemeint haben mit "Denen vom Fernsehen fällt einfach nichts Neues ein."

Cheerio!

12 November 2005

Auch ein ältestes Gewerbe der Welt




Was sich seit 1480 nur noch nicht bis zu allen Bus-
Touristen herum-
gesprochen hat ...




Hieronymus Bosch: De gojelaer.
Musée Municipal, St. Germain-en-Laye

11 November 2005

Stars and stamps







Man mag Amerika manches vorwerfen können, schlechten Sondermarken-
geschmack aber sicher nicht.

10 November 2005

Historische Missverständnisse

Namen sind Schall und Rauch - von wegen!
Es lohnt sich immer, Läden zu meiden, die einen gefühlt blöden Namen haben: Lokale, die sich "Stübchen" nennen, Einzelhändler on first names: "Tonis Blumenoase" (gern auch mit falschem Apostroph), affige deutsch-englische Etablissements: "Back-Shop" (eine Bäckerei, die sich noch nicht entschieden hat, ob sie Rücken oder rückwärts verkauft) ...

Manchmal, 1998 zum Beispiel, hat man aber keine Wahl:
Da findet die Popkomm noch zu Köln statt und deswegen sind die bevorzugten Hotels alle ausgebucht.
Der Köln-Termin musste aber sein; also auf der Suche nach einer Alternativ-Unterkunft die Gelben Seiten, Rubrik "Hotels", konsultiert und die meistversprechenden Adressen abtelefoniert (ja, telefoniert, denn damals gab's noch kein HRS).

Einer der ersten Versuche dabei war die "EC Beherbungs- und Gaststätten Betriebs Gesellschaft", weil in einem so titulierten Hotel freiwillig bestimmt nur Bankenverbandsmitglieder oder EU-Bürokraten logieren, und deswegen die Chance auf ein freies Zimmer besteht. Dachte ich.

Ring ring ring. Es meldet sich eine ältere Herrenstimme, offensichtlich der Rezeptionist.
Ich: "Ja, guten Tag, ich wollte fragen, ob Sie noch ein Einzel frei hätten, 2 Übernachtungen vom 18. bis 20.?"
Er: Holt hörbar Luft, lacht laut amüsiert, und klärt dann in breitem Kölsch mit väterlichem Ton auf, "Oh Fröllejn, do sing se hier aber werklisch janz verkehrt. Dat iss hier keng Hotäll, mr seng enn Freudenhaus."

Als Nicht-Kölnerin gelernt:
1. Die Hornstraße ist nicht das Viertel der Wahl
2. EC muss nicht immer Geldkarte bedeuten

09 November 2005

Vom Vorteil abstrakter Kunst


(Gemäldegalerie Berlin: Correggio - Leda mit dem Schwan)


"Oma, was macht die Frau da mit der Ente?" - laut und deutlich durch den ganzen Saal.
Oma blickt entschuldigend und ein bisschen peinlich berührt herüber und schiebt den Kleenen sanft zum nächsten Bild:
"Das war keine Ente, Jonas, das war ein Schwan."
Jonas, den Hals weiter in Richtung Leda gereckt:
"Und was macht die Frau da mit dem Schwan?"

Im Kampf zwischen Neugier und Diskretion hat letztere gewonnen und wir haben uns in den nächsten Raum verfügt.

Prädikat: Unbenutzbar

(www.useit.com/alertbox/weblogs.html; 17.10.2005):

Weblog Usability: The top ten design mistakes

1. No author biographies
2. No author photo
3. Nondescript posting titles
4. Links don't say where they go
5. Classic hits are buried
6. The calendar is the only navigation
7. Irregular publishing frequency
8. Mixing topics
9. Forgetting that you write for your future boss
10. Having a domain name owned by a weblog service


Tja, wenn man sich hier umsieht: Volltreffer.

08 November 2005

Frauensache

Merkmale der normalsterblichen Mitteleuropäerin zwischen 20 und 50:

1. Geht "unheimlich gern" auf Flohmärkte
2. Lebt mit Haustier, bevorzugt einem vierbeinigen mit Fell
3. Hält sich Topfpflanzen
4. Hat einen Schuh-Tick

Bei manchen von uns hat die Natur den Einbau von 1.-3. in der Gensequenz komplett versäumt, dafür aber bei Punkt 4 im 3stelligen Bereich zugeschlagen. (Womit in dieser Onlinerie, auf besonderen Wunsch von Herrn Weber von der Technik, endlich etwas Persönliches gesagt wäre).

Die Granden und Altmeister des Bloggens würden jetzt einen wortgirlandigen Weltklasse-Übergang hinzaubern; ich sag's einfach mal in dürren Worten:

In Sachen Schuh-Tick ist die Skala nach oben noch ziemlich offen - diese Datenbank ist meine Zeugin.

07 November 2005

Wer jede Million 2mal umdrehen muss ..



Offenbar harte Zeiten für Porsche-Fahrer

05 November 2005

Sprich, Keks!

Wo weiter unten die Rede von Keksen des Glücks die Rede war: Asien mag die kommende Weltmacht sein. Aber beim Inhalt von fortune cookies hat nicht mehr allein der Zen ("Go nowhere") das Wort:

Glückskekse, die sagen, was man will.

Angeblich bevorzugt von Herren bestellt, die ihrer Dame warme Worte zukommen lassen wollen.
Gern werden mehrere Exemplare gleichzeitg geordert.

04 November 2005

Buchstabeneingebegedöngel (© ole)

Noch keine Woche alt ist diese Embryonal-Seite, und schon macht sich der erste Spam breit.
Das so blog- wie wortgewandte Oberhaupt von Absurdistan rät (viel schneller als Herr Weber von der Technik) zur Schaltung von Buchstabeneingebegedöngel - und schon ist Ruhe.

Außerdem ist das Gedöngel für den Kommentar das, was der Glückskeks für Ente Nr. 17 ist:
Wirre Worte, aber immer in neuer Kombination, und immer wieder ein schöner Abschluss.

Dramenwahl

Bei GMX finden sich nicht nur Liebesretter, sondern auch noch alte Post von der Harald-Schmidt-Universität:
Von: hsu@haraldschmidt.tv
Tue, 25 Oct 2005 16:27:26 +0200

Liebe Student(inn)en,

so. Das schöne Wetter ist vorbei. Zeit, in die Stube und in sich zurückzukehren und sich mit den schönen Künsten zu beschäftigen.
Aufgabe: Nenne drei deutsche Theaterstücke, von denen du ruhigen Gewissens und aus Überzeugung sagen kannst, dass es die besten der Welt sind.
Keck wollte ich gleich die Lösung absetzen und muss dann feststellen, dass

a) Schiller hin, Lessing her, meine Favoriten gar keine deutschländischen sind
und
b) die wirklich attraktiven Sachen sowieso immer dort gegeben werden, wo unsereins nicht ist.

Vielleicht kann man sich befreien lassen, wenn man auf dem Land wohnt (Land ist dort, wo das lokale Theater mit zuverlässiger Penetranz SS-Uniformen oder 70er-Jahre-Rudis-Resterampe-Setting in Szene setzt, um ja nicht provinziell zu wirken).

03 November 2005

Schwaben: Wo nicht gegeizt wird mit modischen Reizen

"Jens Vollmer sah zunächst die schlanken Beine, die in einer Jeanshose steckten .." (S. 29)
"Claudia, die junge Berlinerin, hatte wieder ihre engen Jeans angezogen." (S. 39)
"Sie trug eine helle, ärmellose Bluse und Jeans." (S. 58)
"Der Mann, ebenfalls mit Jeans .." (S. 58)
"Zehn Männer, meist mit Jeans .." (S. 115)
"Der junge Mann, knapp über 40, trug eine Jeanshose .." (S. 196)
"[] ein Mann im dicken Strickpullover und mit einer verwaschenen Jeans." (S. 231)
"Die junge Frau hatte lange schwarze Haare und trug enge Jeans." (S. 273)
"Sie trug einen engen Pullover und enge Jeans." (S. 299)
"Häberle trug verwaschene Jeans und ein ebensolches Hemd." (S. 336)
"Er trug eine Jeans und eine blaue Winterjacke." (S. 343)
"Eine junge Frau, die mit ihrer kurzen Jeanshose überaus attraktiv erschien .." (S. 372)


Manfred Bomm: Trugschluss - Der dritte Fall für August Häberle. Meßkirch, 2005.

02 November 2005

Englische Kunst-Worte


The Cumberlands' reputation was desperately in need of a boost. His wife was a known gambler and the Duke's earlier affair with Lady Grosvenor including the love letters had been splashed all over the papers.


O-Ton Bildbeschreibung, handschriftlich auf einem U-Bahn-Ticket konserviert
(Gainsborough-Ausstellung 2003, Tate Gallery, London)

Historische Entdeckung auf Seitenstreifen

Hurra! Zwei established bloggers haben Auftritte in einer Nebenrolle gewährt: K.E. ist von Melonien und Absurdistan quasi diplomatisch anerkannt. Als Frischling von solcherlei noch zu beeindrucken. Freude herrscht!

Versucht, ein Glas Champagner zu öffnen. Gescheitert. Derartige Öffnung wohl nur in Bayern möglich. Ersatzweise die Teetasse geschwenkt.

Prompt gekleckert.

01 November 2005

Halloween süß-sauer

It was a dark and stormy night .. und es klingelt an der Tür: Die Kurzen aus der Nachbarschaft, verkleidet nach allen Regeln der Hollywood-Film-Kunst, fordern kichernd, "Süßes! Sonst Saures!".

Abgesehen davon, dass das recht ungriffig klingt (die einschlägige Industrie sollte sich slogantechnisch Rat bei den Machern von Helau und Alaaf holen), irritiert es:
"Sonst Saures" = "Wir nehmen zur Not auch Essiggurken, Mixed Pickles, alte Milch"
oder
"Sonst Saures" = "Unannehmlichkeiten aller Art"?

Die klaffende Rentenlücke im Hinterkopf will ich's mir mit den kommenden Generationen nicht verscherzen* und wähle Variante 1. And off it goes, my rittersportlicher Gesamtvorrat.

Gurken waren sowieso keine im Haus.


* das der politische Ansatz, macht sich intellektueller.
Die platte Wahrheit ist - es sind sympathische Zwerge.

Wien in Sprachnot

Beschmierte Scheiben, beschädigte Zäune, verwüstete Vorgärten: Österreich eins, der gar nicht oft genug zu lobende Radiosender, berichtet über die heimischen Ausschreitungen zu Halloween, tut sich hörbar schwer, einen passenden Ausdruck für die Rowdies zu finden, und schleicht eine Weile um den heiklen Begriffsbrei herum.

Schließlich, nicht länger zu vermeiden, fällt doch ein Name:
"Anhänger des Halloween-Festes".