01 November 2005

Halloween süß-sauer

It was a dark and stormy night .. und es klingelt an der Tür: Die Kurzen aus der Nachbarschaft, verkleidet nach allen Regeln der Hollywood-Film-Kunst, fordern kichernd, "Süßes! Sonst Saures!".

Abgesehen davon, dass das recht ungriffig klingt (die einschlägige Industrie sollte sich slogantechnisch Rat bei den Machern von Helau und Alaaf holen), irritiert es:
"Sonst Saures" = "Wir nehmen zur Not auch Essiggurken, Mixed Pickles, alte Milch"
oder
"Sonst Saures" = "Unannehmlichkeiten aller Art"?

Die klaffende Rentenlücke im Hinterkopf will ich's mir mit den kommenden Generationen nicht verscherzen* und wähle Variante 1. And off it goes, my rittersportlicher Gesamtvorrat.

Gurken waren sowieso keine im Haus.


* das der politische Ansatz, macht sich intellektueller.
Die platte Wahrheit ist - es sind sympathische Zwerge.

8 Zweitstimme(n):

1/11/05 13:53, Blogger Oles wirre Welt schreibt:

Mit Mixed Pickles kann man mir ernsthaft drohen! Brrr. Es schüttelt mich beim Gedanken daran. :)

 
1/11/05 14:38, Blogger kein einzelfall schreibt:

Von Pickles geschüttelt? Ich bin gerührt. :)

 
1/11/05 16:18, Blogger undundund schreibt:

ich erinnere mich dunkel an meine kindheit im rheinland ("hamse wat zo schläckn för de faasnaachtsjecken?").
das war immmer ein bisschen gruselig, denn im sommer noch haben wir die nachbarschaft tüchtig terrorisiert - obst von den bäumen gepflückt, rohe eier auf die türklinke / unter die fußmatte gelegt und dann geklingelt etc. ich habe mich deswegen immer als zorro verkleidet, sprich: totaltarnung

 
1/11/05 16:21, Blogger kein einzelfall schreibt:

sie fuchs!

 
1/11/05 16:52, Blogger Oles wirre Welt schreibt:

Bei uns gab's das nie in der Heimat. Da rannten nur die Kinder an Martini (10.11.) mit kleinen Laternen von Haus zu Haus, krähten Lieder über Martin Luther, die Sterne und Laternen (Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir... und andere Evergreens) und bekamen dafür Schokolade, Bonbons, Kekse oder Adventskalender. Berge von Süßigkeiten türmten sich in jedem November in unseren Zimmern. Und als die Grundschullehrer auf die Idee kamen, polnischen Kindern Süßigkeiten zu spenden, bekamen die von den meisten Kindern nur das, was die Kinder selbst nicht mochten. Im höheren Alter torkeln einige wenige dann noch durchs Dorf mit einer Maske auf, lallen Unverständliches und kriegen dafür Korn eingeschenkt.

In Klingelstreichen war ich früher auch ein perfider Meister. allerdings haben wir eher alte Tomaten unter die Fußmatten gelegt. Wenn überhaupt. Wir waren eigentlich nur störend und nicht zerstörend veranlagt. :)

 
2/11/05 19:07, Blogger kein einzelfall schreibt:

Das tönt doch sehr schön nach Kindheit in Deutschland.

 
2/11/05 19:45, Blogger Oles wirre Welt schreibt:

angenehm abgefahrene Seite! :)

 
3/11/05 15:35, Blogger kein einzelfall schreibt:

Nachdem Sie bei Ihnen offensichtlich ankam (quasi der wirrweltliche quality check), habe ich sie schamlos andernorts nochmal gepostet.

 

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