07 Juni 2007

Exit-Strategien, unterschiedliche

Der Fax, die Badi, das Email - die Schweiz ist mitunter doch mehr Ausland, als man ihr aus deutscher Sicht zutraut.

Wie weit es mit dem eigenen Helvetisierungsgrad ist, lässt sich deshalb schön an einer Menge Faktoren feststellen. Zum Beispiel daran, dass man keine Leute mehr anruft, sondern ihnen ein Telefon gibt. Oder im Biergarten kein Bier bestellt, sondern eine Stange. Und auch kein Wasser, dafür ein Minnerall, und das auf der 1. Silbe betont.

Dabei dürfte es sich allerdings noch um zarte Anfangs-Stadien der Anpassung handeln.

Geschafft hat man es vermutlich dann, wenn man gern im Ausgang ist oder voller Vorfreude in Ausgang geht und dabei nicht mehr teutonisch verkrampft an gelockerten Vollzug oder Erleichterung in der geschlossenen Abteilung denkt, sondern an ausgehen, Nightlife, Spass haben.

3 Zweitstimme(n):

8/6/07 17:42, Blogger Oles wirre Welt schreibt:

Ich habe gerade einige Mails versandfertig gemacht, die nun "in Ausgang sind" und vor ihrem Abflug noch ne fetzige Sause machen.

 
9/6/07 15:07, Anonymous Anonym schreibt:

Ich kenne das Problem. Schlimmer wird es aber noch, wenn man sich in permanenter Grenznähe aufhält, und stündlich, minütlich und sekündlich von einer Sprachstruktur in die andere fallen muss. Mir entfuhr dabei bereits einmal der Satz "Mon dieu, mir tournt schon der tête..." ;-)

 
9/6/07 18:29, Blogger kein einzelfall schreibt:

@ole: Die haben aber ein Glück, die Mails. Auf englisch wären sie nicht im Ausgang, sondern in der Outbox gelandet. Und in so einer Box ist latürnich nur halb so viel Plausch*.

@french kiss: Auf den Kanalinseln dürften Sie mit so einem Satz sehr schöne einheimische Erfolge feiern.

*CH: Vergnügen, Unterhaltung

 

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