29 Juli 2006

Herrn Schmidtsohns Langzeit-Rache

Washington DC eignet sich für zweierlei:
1. Politik machen und der Welt Demokratie verschaffen
2. Besichtigungen

Die gemeine Touristin neigt artgemäß zu Punkt 2 und endet nach Weißem Haus, Kongress, FBI und Monuments bei "Mall entlanglaufen".

Dabei stößt man alle Nase lang auf ein Museum der Smithsonian Institution - von Fliegerei über Saurier bis Kunscht ist für fast jeden Geschmack etwas geboten. Dem Schulklassen-Aufkommen nach wird vermutlich jeder kleine Amerikaner im Lauf seiner Kindheit damit bekannt gemacht, so wie die deutschen Zwerge mit dem gleichnamigen Museum in München.

So etwas (nicht das Deutsche Museum, sondern die Popularität) hatte Smithson auch im Sinn, als er sein Vermögen, das er als Wissenschaftler gemacht hat, in die Smithsonian Institution hat eingehen lassen:

Er war der außereheliche Sohn der Herzogin von Northumberland und eines Herrn Smith. Der Herzog war über das Resultat des Seitensprungs seiner Gemahlin nicht amused und hat es das Kind büßen lassen - der Kleine wurde Smithson genannt.

Weshalb der (und sein Stiefvater hat ihm vermutlich noch mehr Anlass geboten) später das Smithsonian geschaffen hat:
"Damit der Name Smithson noch weiterlebe, wenn der von Northumberland längst vergessen ist."

Kommt wohl hin. Schon allein, wenn Northumberland gern mal verwechselt wird mit der durchlauchten Konkurrenz, die sich durch Soße einen bleibenden Namen gemacht hat.

8 Zweitstimme(n):

30/7/06 00:59, Blogger Jan Spengler schreibt:

Na kann der froh sein, dass sein leiblicher Vater nicht "Schmittchen-Schleicher" hiess!

 
30/7/06 10:28, Blogger mq schreibt:

Northumberland war zwar schon immer ein wildes County, aber generell lässt sich sagen, dass Kinder häufig unter irgendwelchen Fehltritten ihrer Erzeuger leiden. Vielleicht lassen sich so die Ursprünge mancherlei Museen erklären.

 
30/7/06 11:37, Anonymous Anonym schreibt:

wenn ich keine spuren hinterlassen will, nenne ich mich smith.

 
30/7/06 11:51, Anonymous Anonym schreibt:

Googletreffer

Northumberland
21.400.000

Smithsonian
83.900.000

 
31/7/06 20:09, Blogger kein einzelfall schreibt:

@andie_kanne: Indeed. Dann wäre es auf sowas wie Creeping Smithson herausgelaufen, was irgendwie indianisch anmutet. Und wie es den Indianern im 19. Jhdt. ergangen ist, braucht nicht extra erwähnt zu werden.

@markus_quint: Ha! Dann heißen die diversen Kunsthallen also so, weil bestimmte Väter feige Hallodris waren?!?

@jones: Zum Beispiel, um damit bei gutgläubigen Herzoginnen Erfolg und keine Alimentenforderungen am Hals zu haben? Ausgekocht!

@abundzu: Gibt ihm also auch noch das Netz Recht. Cool.

 
31/7/06 20:55, Blogger mq schreibt:

Hochpräzise Schlussfolgerung. Und manche Gallerien tragen ihre Bezeichnung nicht zu Unrecht, da die Väter ihrer Betreiber gallespuckende Rien-ne-va-plus waren.

 
1/8/06 12:28, Anonymous Anonym schreibt:

Das Oral Office hätt ich mir aber schon angeschaut als junge Demokratin.

 
1/8/06 20:46, Blogger kein einzelfall schreibt:

@markus_quint: .. gleichwohl zuvor schon ein bisschen was gegangen sein muss, sonst wären sie nicht Väter geworden.

@lustgrufti: In die Annalen einzugehen, wollte ich dann doch Berufeneren überlassen.

 

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