31 Januar 2006

Pferdewette

Tief empfundenes, ehrliches Desinteresse ist das, was mich mit olympischen Spielen aller Art verbindet.
Weshalb es von der ARD besonders geschickt war, Harald Schmidt als Kommentator anzuheuern - den würde sich so eine Verblendete wie ich auch selbst dann anschauen, wenn er das Telefonbuch vorliest (die grausame Werbung für ein coffeinhaltiges Warmgetränkepulver steht auf einem anderen Blatt und hat ihm hoffentlich sooo ein Honorar eingebracht, dass er in diesem Leben nie wieder gezwungen ist, solche Reklame zu machen).

Jedenfalls wollte ich im Zusammenhang mit Schmidt in Turin einfach mal gut gelaunt wetten, dass ein Pferd und ein Philosoph vorkommen werden.

30 Januar 2006

Ball spielende Nymphe oder amputiertes Glied?

Das ist tatsächlich die Frage, wenn man Anschluss sucht:

Der neue Rechner (den Herr Weber von der Technik nur die Blechbüchse nennt) erheischt die Anschaffung von DSL, schließlich soll der kleine Mac auch Ausflüge in dieses Internet da machen können.
Preislich sind sich die Anbieter alle irgendwie ähnlich, drei nicht näher genannte Firmen fallen schon mal aus, und es bleiben

freenet: Recht kundenfreundliche Bestellgestaltung und ein attraktives Modem-Angebot sowie die Möglichkeit, nicht nur über mirimmerirgendwiesuspekten Bankeinzug, sondern über Plastik zu bezahlen.
Dafür kreischt einem aber eine quietschgrüne Buntseite mit “Unterhaltungs"meldungen über halbnackte, angeblich vielleicht möglicherweise könnte sein magersüchtige Heidi-Klum-Kandidatinnen - für die männliche Leserschaft - und dem amputierten und eingelegten Penis von Rasputin "in einer urologischen Klinik in Moskau" - für welche Zielgruppe auch immer - entgegen.

Der Hotline-Mitarbeiter aus der Abteilung Für Neukundenbeziehung drücken Sie 2, den ich anrufe, um kurz zu fragen, wie es mit der Wartezeit für einen Anschluss aussieht, schafft es, in die vier Worte “14 bis 20 Tage” alle Ranzigkeit und Genervtheit dieser Welt zu legen.
Ob freenets deswegen so billig sind, weil sie ihre Leute schlecht bezahlen?!? Die Endverbraucher-Sonntagsfrage “Würde ich hier einen Gebrauchtwagen kaufen?” beantwortet das Bauchgefühl jedenfalls mit “nein.”

Dann also zu Alice: Da finden sich alle Informationen schnell und übersichtlich, aber ständig hüpft die luftig gewandete Alice mit rotem Bällchen durchs Bild, herzt es und lässt sich das Haar (klingt poetischer als: die Haare) von einer unsichtbaren Windmaschine zerwehen.
Bei Alice gibt’s das Modem nur leihweise, die Beschreibung schenkt man sich, schließlich gibt so eine langweilige technische Spezifikation nicht den von Kreativdirektoren wahrscheinlich ausgedachten "menschlichen Bezug" zum Produkt her.

Vorzug: Monatliche Kündigung statt Jahresvertrag. Manko: Eine genaue Kostenauflistung und Bestellübersicht vor Abschluss bleiben aus. Das Fräulein Alice ist nicht so eine, so eine Berechnende. Sie haucht lieber dem Bällchen einen luftigen Kuss zu und man(n) bestellt dann mehr so übern Daumen gepeilt.

Da greift jetzt also Lenin: “Was tun?”

28 Januar 2006

Nicht für die Katz'

Melodisch kommentiert: Tierische Aufstiegsmöglichkeiten.
Ideal auch als Stehplatz für Medaillengewinner und sonstige Siegertypen.

27 Januar 2006

Trotz overkill: Happy Birthday!

"... ein himmlisches Genie, das auf diese Erde kam, dreißig und einige Jahre blieb, und als er die Welt verließ, war sie neu, bereichert und durch seinen Besuch gesegnet." (Leonard Bernstein)



Bayerische Staatsoper München, muss so um 2003 gewesen sein: Don Giovanni.

Der kommt zufällig auf einer Hochzeit vorbei und verführt mal eben - beinah erfolgreich - die Braut. Der Bräutigam rastet naturgemäß aus, und sie schafft es nur mit vielen, schließlich auch handgreiflichen Schmeicheleien, ihn wieder einigermaßen zu beruhigen, worauf er ermattet meint, "Ach, wir Männer sind einfach gutmütig und schwach im ... Kopf". Wobei ganz eindeutig nicht der Kopf der betreffende Körperteil ist ...

In dem Moment springt mitten im Publikum eine Zuschauerin von ihrem Sitz auf und ruft aus tiefstem Herzen: "Genau, so sind sie!"

Da mag vielleicht ein Gläschen Pausen-Champagner mit im Spiel gewesen sein, aber der Verdacht, dass von den Klassikern nur Mozart so buchstäblich vom Hocker reißen kann, wartet noch auf Widerlegung.

26 Januar 2006

Ausländertelefonalarm

It was a bright and sunny day. Das hindert aber nicht daran, die schönen Künste auf den Plan zu setzen und sich ins Norton Museum of Art zu verfügen.

Highlight und die angesagte Attraktion war eine Sonderausstellung französischer Impressionisten (die mir persönlich zu tüpfelig und empfindsam sind), so dass in der ständigen Sammlung praktisch kaum Besucher waren.

Kann man also gemütlich und unbedrängt vom 3. Stock (Europa bis 1800) in den 2. Stock (Asia) ins Erdgeschoss (American and Contemporary) durchbesichtigen.

Könnte man - würde sich nicht in der Abteilung Asia im Angesicht einer riesigen Ming-Vase ("also called 'soldier vase', because August of Saxony traded 600 soldiers in exchange for 152 of these vases") das extra auf Vibration eingestellte Handy bemerkbar machen.

Na gut, keine anderen Besichtiger da, die man stört, also munter den Anruf angenommen. D.h. v e r s u c h t anzunehmen: Das Teilchen ist kaum aus der Hosentasche gefummelt, entsichert und das erste "Hello" hineingeflötet, da ist schon hektisch ein uniformierter Herr vom Wachdienst zur Stelle, fuchtelt heftig, bittet das Gerät sofort abzuschalten und lotst mich - "behende" ist wohl der Fachausdruck dafür - aus dem Raum auf den Gang.

Er entschuldigt sich nachdrücklich, aber "we always get in trouble with those foreign cell phones; they make our alarm systems go off and do interfere with pacemakers", wobei er auf das Gerät starrt, als sei es eine Handgranate oder ein Klumpen Plutonium.

So kömmt's, wenn man mit einem satanisch schwarzen Slider von Siemens unterwegs ist. Ein heimisches Klapp-Modell wäre nach Erfahrung des Mr. Security ok gewesen: "Motorola is fine, they don't do no harm" (sehr schön, die 3erVerneinung).

Der Konflikt zwischen a) erreichbar sein und b) den Rhythmus unschuldiger Herzschrittmacherträger bzw. die Sicherheit von Vitrinen gefährden ging dann zu Gunsten der Erreichbarkeit aus.

Weshalb die Firma Siemens irgendwie dran schuld ist, dass American and Contemporary unbesichtigt bleiben musste. Bestimmt deshalb nennen sie sich jetzt BenQ.

25 Januar 2006

"Der unglücklichste Tag"

It was a bright and sunny day. Das Guest Relation Management des Hotels will es der deutschen Gästin entweder besonders nett machen oder hat generell ein schlechtes Gewissen wegen der Evakuierung* zwei Nächte zuvor (ein Punkt im Übrigen, der für subtropische Ziele spricht: In Bademantel und Schlafanzug steht es sich angenehmer in lauer Sommernacht als im eisigen Schnee) - jedenfalls kommt mit dem Frühstück neben der Tageszeitung noch die deutsche Ausgabe des Frauen- (um nicht zu sagen: Blondinen-)Fachblatts Glamour. Sehr handliches DIN A5-Format, weshalb das Teil auch gleich in den Koffer wandert, zur späteren gelegentlichen Verwendung.

Und deren Stunde kam gestern, nachdem Harald Schmidt nicht kam, weil gestern ja noch nicht Mittwoch war, wie unsereiner so gegen 23.05 h aufgefallen ist. Bettlektüre also Glamour, u.a. mit dieser wunderbaren Meldung, die jetzt leider einen Tag zu spät kommt:



*Feuer; war dann aber recht fix gelöscht

23 Januar 2006

Ihr Knöllchen der Welt




It was a bright and sunny day. Das Urlaubsrefugium will erkundet werden, und weil Palm Beach seinem Namen echte Ehre macht, führt der erste Weg zum Strand.
Es ist Vormittag. Die Ultrarich haben ihre eigenen Strände oder sind auf Yachten unterwegs, die restlichen Einwohner kellnern, führen Hunde aus oder mähen Rasen. Andere Rollen sieht die Besetzungsliste dieser Stadt offensichtlich nicht vor. Hat man als Besucher also den Public Beach für sich und bei den Parkplätzen, die sich am selbigen entlang ziehen, die freie Wahl. Bestückt sind die Teile mit Meters, also Parkuhren. Eine davon wird auch brav gefüttert, 4 Quarters = 4 Viertelstunden.

Dann Strand erkundet (traumhaft!), Wasser getestet (ein Gedicht!), geplantscht (22 Grad und perfekte Wellen!), Strand gelaufen (Sand wie aus dem Bilderbuch), genossen (geht gar nicht anders) - alles absolut wunderbar.
Nach einer Stunde ist aber gut, die Sonne wird sowieso langsam zu grell und vor allem: das Mittagessen ruft. Also zurück über die Straße zum Auto.

Und? Umschlag hinterm Scheibenwischer: Knöllchen. Für sage und schreibe 6 Minuten überzogene Parkuhr ("Delict: Expired Meter"): 25 Dollar.
Immerhin gleich mit Rückumschlag und Kreditkartenfeld auf der Rückseite. 7 Tage Zahlungszeitraum. Danach 20 Dollar Zuschlag pro Woche. Und ab 14 Tagen Säumnis 20 $ Zuschlag pro Tag. Das im Mutterland der Autofahrer! Vielleicht fällt es aber auch schlicht in die Kategorie Kapitalismus.

22 Januar 2006

Kleines Intermezzo

Nicht ausgeschlossen, dass ich im Moment überdurchschnittlich amerikanophil gestimmt bin (aus Gründen :) ), doch genau so hat es sich vor ein paar Stunden zugetragen:

Als Trostpflaster gegen Urlaubvorbei schon vor Wochen vorausschauend eine Opernkarte ergattert: Wunderbarer Platz an vorderster Front, nur leider mit zu beiden Seiten hochunsympathischen Sitznachbarn - jeweils ein kommentierendes Ehepaar, die sich offenbar auch kennen und gegenseitig jeweils im Urteil bestärken.
Nicht genug, dass mittendrin gequatscht wird, nein, an eigentlich todtraurigen Stellen (Held verfällt vor lauter Liebe dem Wahnsinn) wird herzlich über die Regieeinfälle gelacht. Und zwar derart, dass sich der Dirigent 2mal umdreht. Ehepaars ficht das nicht an, und auf dem Höhepunkt des Wahnsinns wird wieder gekichert - über den Trockeneisnebel und die Gasmasken, die zu sehen sind.

Da passiert's: Einen Sitz weiter zischt eine offensichtlich amerikanische Besucherin den Humoristen ein deutliches SHUT UP entgegen. Reaktion: Ungläubiges Gaffen, dann Ruhe und: ein tief dankbarer Blick vom Dirigenten.
Ehepaar 1 hat am Ende übrigens geschmollt und nicht applaudiert.

21 Januar 2006

Am Anfang war das Wort am

Mit diesem Weltklasseanfang wäre schon mal klar, dass es mit kein Einzelfalls Form noch nicht so weit her ist, aber das Blogbaby will umsorgt sein. Wenn auch noch nicht von dem neuen Mac Mini (ein Gedicht, das Teilchen!) aus, denn der kann kein ISDN - wie mir Herr Weber von der Technik mit mildem Tadel und einem gewissen MankauftauchnichtsoaufdieSchnelleeinenComputerimAusland-Unterton mitteilt.
Anyway Sei's drum.

Formvollendet wäre es freilich, jetzt erst mal Kommentare zu setzen, aber ich plädiere auf mildernde Umstände: Mir fällt einfach nichts Zündendes ein, und in so einem Fall schwallt man dann höflicherweise doch besser die eigene Seite zu.

Zum Beispiel mit einer Richtigstellung. Denn so beim Nachlesen fällt auf, dass der Eindruck entstanden sein könnte, k.E. habe sich in Warschau getummelt oder in Neuseeland (des Wellington wegen?): So war es nicht.

Es war so: Strand Strand Strand (von dem aus man in 90 Min. auf die Bahamas schippern kann), Palmen, praktisch nur Millionäre, und die umliegenden Flughäfen hören alle nicht auf so einen schönen Namen wie der Warschauer, obwohl die nächstgelegene Millionenstadt tatsächlich eine "Chopin Plaza" hat.
Diese Stadt fliegt man übrigens sehr schön mit Swiss an - die haben im Vergleich zur Konkurrenz das deutlich attraktivere Bord-Online-Unterhaltungsprogramm: z.B. Games, vom guten alten Memory bis zu "Wer wird Millionär" in 4 Sprachen. Am unergiebigsten (nie über 8000 €), aber schönsten natürlich Italienisch.

A guess anyone? Wer tippen möchte, und richtig liegt, bestimmt, mit welcher Geschichte es dann weiter geht: Mit der vom Meter oder der von der Straße. :-)

20 Januar 2006

Back to reality

Wieder da, mit Jet lag.
Und mit einem neuen Rechner (Mac mini!), der aber noch nicht ans Netz kann.
(Geluebde: Am Montag mehr).

15 Januar 2006

Versuch eins zwei

Welllington Green Shopping Mall, Apple Store

hallo welt!

04 Januar 2006

Nearly eternal break (19.01.)

Von der Weihnachtspause ("The twelve nights of Christmas") direkt in den Januar-Urlaub ...

Das kommt davon, wenn man 0,1 l Eternity in sich schüttet. :-)













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