28 Juni 2006

Bären-Content - Liebeserklärung - Pausenzeichen


Wer hinfährt zu diesem mythischen Ort, muss sein Herz in beide Hände nehmen - sonst ist es weg: Verloren an die Welt, in der Pu und Ferkel leb(t)en.

(Harry Rowohlt über Cotchford Farm und den 100-Morgen-Wald, Sussex/England)

27 Juni 2006

Gott mir dir, du Land der Bayern

In der Tat.



26 Juni 2006

2 wohlformulierte Extremwerte

.. aus dem Psycho-Test, mit dem "Sie den Grad Ihrer individualpatriotischen Entspanntheit ermitteln" können:

0 bis 10 Punkte
Ihr Antideutschtum ist in seiner Konsequenz ausgesprochen deutsch. Ihr antifaschistischer und antimilitaristischer Widerstand ist grundsätzlich löblich, kommt allerdings rund sechzig Jahre zu spät. Sie sollten gelegentlich den Gedanken zulassen, daß Sie nicht in einem Terrorstaat leben und die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland nur moderat aggressiv-imperialistisch ist.

59 bis 105 Punkte

Bei Ihrer rechten Gehirnhälfte handelt es sich offenbar um eine No-go-Area, in jedem Fall jedoch um eine national befreite Zone. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob das überhaupt noch therapierbar ist, und lassen Sie daher bis auf weiteres vom Verfassungsschutz beobachten. Mehr Haare würden Ihnen übrigens besser stehen.

© Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.06.2006

25 Juni 2006

Die kritische Verbrauchernullnummer

Das Gute am WM-Werbespot-Terror:
Man weiß genau, welchen Firmen man aus Rache für die penetrante Reklame bis auf Weiteres nichts abkaufen wird.

Das Unpraktische dabei:
War man bisher sowieso schon keine Kundschaft, fällt der Boykott gar nicht weiter auf. *mambl*

24 Juni 2006

Vom Gewinnen und Zerrinnen

Er liefert den Sturm.

Sie fühlen den Drang.



Der neue 911 Turbo.


Die Aufklärung erfolgt ab 24. Juni 2006 bei uns.



Mit d e r Werbung hätten sie mich schon als Kundin gewonnen. Jedenfalls, wenn ich ein Auto mit vielzuviel PS (480, um genau zu sein) wollte.

Mit d e r Albernheit dann allerdings vvrrroooomm gleich wieder verloren.

23 Juni 2006

4 zu 1 überstimmt

Wer Frühstück im Bett für vollkommen überschätzt hält und höchstgradig unpraktisch findet, steht allein da und setzt sich dem Vorwurf mangelnder Romantik aus.

Das ändert nichts an Krümeln, schwankenden Tabletts, zu wenig Platz, und überhaupt!

(Aus der Reihe 'Themen, auf die abendliche Gartenrunden so kommen, wenn Fußball durch ist'.)

22 Juni 2006

Original Markenpiraterie

Markenpiraterie heute, das heißt gefälschte Lacoste-Hemden, Rolex, Prada-Brillen, Puma-Schuhe .... Gab's vor Jahrhunderten freilich alles noch nicht; deshalb mussten sich die Piraten für die Markenpiraterie eben etwas Anderes ausdenken - und zwar das:

Statt unter dem Einheits-Jolly Roger↓ zu segeln,

kreierte jeder Pirat sein eigenes Label:

Blackbeard, † 1718


Thomas Tew, † 1695



Bartholomew Roberts, † 1722


(Nebeneffekt, wenn man diverse Online-Shops abklappert, um der ZDF-Behauptung, deutsche Fahnen seien ausverkauft*, nachzugehen.
*Es gibt noch reichlich)

21 Juni 2006

Juana - Wieviel Sinne hat der Wahn?
















Johanna, Doña Juana de Castilia.
Spanische Prinzessin, die sie ist, wird sie aus politischen Gründen verheiratet mit ihm:

Philipp der Schöne, Habsburger, Prinz von Burgund.
Sie verliebt sich auf den ersten Blick in ihn. Philipp erwidert diese Liebe, aber seinem schon immer gepflegten Hobby als hocherfolgreicher Ladykiller geht er weiter nach.

Johannas Eifersucht steigert sich ins Krankhafte: Hinter jeder Frau wittert sie eine Geliebte von Philipp und geht mit Messer oder Schere auf besonders hübsche Hofdamen los, um ihnen die Haare ab- oder das Gesicht zu zerschneiden. Später wird sie keine mehr zulassen und sich nur mit hässlichen und extra verstümmelten und entstellten Sklavinnen umgeben.

Philipp, zunehmend genervt, lässt ihre Aktionen dokumentieren und Berichte über ihr superexzentrisches Verhalten anfertigen. Dass sie inzwischen unerwartet die Herrschaft über das riesige spanische Weltreich geerbt hatte, könnte dabei auch eine Rolle gespielt haben.

Dann, sie ist Mitte 20 und zum sechsten Mal schwanger, stirbt Philipp plötzlich. Die vermuteten Ursachen schwanken bis heute zwischen einer Infektion und Gift.

Ab da ist es um Johanna vollends geschehen und sie wird als Johanna die Wahnsinnige (Juana la loca) in die Geschichte eingehen: Mit Philipps Sarg zieht sie monatelang durch Spanien - immer bei Nacht, denn "eine Frau, die ihren Mann verloren hat, soll nicht unter der Sonne sein, die er nicht mehr sehen kann". Keine Frau darf sich dem Sarg nähern und sie lässt ihn immer wieder öffnen, um dem Toten die Füsse zu küssen.

Davon profitiert Johannas Vater, die Katholische Majestät Ferdinand II. - eine so erwiesenermaßen Irre ist natürlich nicht regierungsfähig. Er lässt sie für geisteskrank erklären und unter Aufsicht von Klosterfrauen in einer Burg einsperren, wo sie knapp 50 Jahre später einsam und vollkommen verwahrlost, beinahe wie ein Tier, stirbt.

Wie so oft bei dramatischen Geschichten: Deutungen aller Art. - Einige Feministinnen finden, Johanna sei eigentlich gar nicht wahnsinnig, sondern von machtgierigen Männern so dargestellt worden. Eine andere Stimme wählt die gern genommene Psycho-Variante und macht eine gefühlskalte Mutter verantwortlich. Der Film Mad Love* führt alles auf rasende Leidenschaft zurück und ein Biograph plädiert auf historische Tragik.

*daraus die Fotos

20 Juni 2006

Ein sympathisches kleines Wort, das hier einfach mal vorkommen soll: Enigmatisch.

16 Juni 2006

3 Tage Sommerpause

Bitte sich zwischenzeitlich aus dem Coolschrank von wohin heute zu bedienen.

15 Juni 2006

Jubel, Trubel, Hyperkeit

Deutschland, Fußball, Fieber, Achtelfinale, Fahnen, Stimmung ... Eigentlich könnte im Moment der neueste und finale Harry-Potter-Band in die Läden kommen und es würde zur Abwechslung mal überhaupt keinen Trubel geben.

Vermutlich keine Idee, für die die Verlags- und PR-Branche sich erwärmen mag.

14 Juni 2006

Post mortem

Vielleicht sollte man sich doch auf ein Leben nach dem Tod einlassen; wenigstens 3 oder 4 Tage: um noch seine eigene Todesanzeige mitzukriegen. Jedenfalls dann, wenn es eine so anrührende ist.

(Bild größer: Bild klicken)

13 Juni 2006

Achtunddreißiger? Fünfundvierziger?

Wozu eigentlich ins Kabarett gehen? Fahrt Busse und Bahn! Vor allem, wenn ihr öffentlich Fußball schauen wollt, in der Zitty, wo es keine Parkplätze gibt, und euer Rad mal wieder hinkt.

Ein älteres Ehepaar - sie mit gusseiserner Dauerwelle und typischer Mittsechzigerinnen-Blumenmusterbluse, er im klassischen Heinz-Becker-Gewand, der Typus Mitbürger, der immer ganz genau weiß, was falsch ist und was richtig.
Nicht Sport oder Temperaturen sind das Thema: Man unterhält sich über die Schlechtigkeit der Welt im Allgemeinen, die der Jugend (die in dem Fall "die junge Generation" heißt) im Besonderen. "Die Zustände an den Schulen sind doch kein Wunder. Daran sind einfach die ganzen Spätsechsundachtziger schuld."

Herr Weber von der Technik, der sich mit so ziemlich Allem auskennt, hört sich die Geschichte an und meint dann grinsend: "Weintrinker waren das auch keine, google mal nach Chateau Mouton Rothschild 1986 und Parker".

12 Juni 2006

Keine Werbung

... sondern in Nahaufnahme der Beweis, dass keiner so anmutig hupt wie der knuffigste Frosch der Welt (ab Sekunde 16). Bernd das Brot, der andere Schnuffi, hat die Rolle leider ablehnen müssen - seine Arme, ihr wisst ja ...

10 Juni 2006

- unbedruckt -

Finstere Urheberrechtswarnungen verunmöglichen es leider, hier mit einer Direkt-Abbildung deutlicher zu werden ... Jedenfalls: Für die Schweiz-Reise einer Blogführerin, die aus völlig verstandbefreiten Gründen den Tommies den Titelgewinn wünscht, würde sich Reihe 16, ganz rechts als Kuvertüre anbieten (obwohl 14 ganz links natürlich viel besser aussieht).

Ein Glück nur, dass es da diesen frommen Schwur gibt, in Zivil nie nie nie lustige Tieschörts zu tragen.

09 Juni 2006

Zum Dahinschmelzen

Nachdem es wahrlich nicht genug Liebe in der Welt gibt, ist jeder neue Versuch, Abhilfe zu schaffen, begrüßenswert. Auch wenn Text und Bebilderung ein bisschen naja und noch verbesserungsfähig sind:
  • Geschmackvoll (Vollmilch!)
  • Politisch korrekt (Fair Trade und öko)
  • Ernährungspolitisch unkorrekt und damit angenehm unpuritanisch (Fett! Zucker!)
  • Auch mal was für Nichtraucher (nie mehr die Frage nach Feuer bringen müssen)
  • Erschwinglich (mit 30 Cent <>
  • Botschaft klar, aber nicht aufdringlich
Nur: Wie die Geschichte, vor allem das Kapitel Handynummerdraufschreiben, ab +18° aufwärts - Stichwort Sommer, Stichwort überheizte Clubs, Stichwort Hosentasche - funktionieren soll, wird wohl das süße Geheimnis der Erfinder bleiben. Die dürften sich das mit dem Schmelzfaktor wahrscheinlich etwas anders gedacht haben.

08 Juni 2006

Statt Quidditch

Kommerz hin, Propaganda her, und trotz Joseph und Franz B.: Heute beschlossen, die WeEmm nicht komplett abzulehnen; seit der Harry-Potter-Gutfindung gehöre ich sowieso schon zur unkritischen Masse.

Gewinnen soll eins von den kleinen Außenseiterländern (im Finale gegen Brasilien) oder die Insel - die KostümeTrikots mit den 3 Löwen sehen irgendwie nach Hogwarts aus und die englischen Hools brauchen im Siegesfall nicht zu prügeln, sondern können sich auf Vollrausch und Sachbeschädigung beschränken.

Weiter beschlossen, das ein oder andere Spiel von Frankreich (wg. der coolsten Namen und dem originellen Torhüter) zu schauen, und einmal nach CH zu fahren, für ein Public Viewing von einem Deutschland-Spiel: Mehr geballter Hass ist in dem Fall wahrscheinlich nur in NL, wahlweise Österreich geboten, jedenfalls eine der seltenen Gelegenheiten, Schweizer mal richtig emotional zu erleben. Bedeutet natürlich, statt "ein Bier" "eine Stange" zu bestellen, ansonsten den Mund zu halten und nicht aufzufallen, und hat den entschiedenen Vorteil, dass die Leinwand beckmannkommentarfrei bleibt.

Der Rest der 4 Wochen wird im Kreise von WM-Gegnern bei fernsehfreien Terrassenabenden verbracht.

Wird wohl eine ziemlich unterhaltsame Sache werden, wenn keine Sicherheitsgeschichte dazwischenkommt.

07 Juni 2006



Schon mal trainieren für die nächsten vier Wochen ...

04 Juni 2006

Mein erstes Mal - ohne mich

Flug verpasst. 1. Bloglesungsbesuch versemmelt.

[Damit aber noch was Positives rumkommt: Wieder mal warme Empfehlung für die Linie mit dem apfelgrün-dunkelblauen Logo - hochkulante Umbuchungsbedingungen. Wenn auch im akuten Fall nichts mehr zu retten war.]

03 Juni 2006

Hollywood-Anruf

Es gibt Sätze, von denen man denkt, dass sie nur in Filmen vorkommen: "Es ist nicht, wie du denkst", "Folgen Sie dem Wagen", "Ich bin nicht dein Vater" ...

Und dann kommt er, der Tag, an dem man so einen Satz leibhaftig auf dem Anrufknecht hat.

Ein Punkt auf meiner Unbedingt im Leben gemacht haben-Liste war: Im Spiegel stehen. Das lässt sich hinkriegen durch Prominentsein (lieber nicht), Redakteursein (Talentmangel), in-einem-bundesweit-Aufsehen-erregenden-Prozess-vor-Gericht-stehen (auf gar keinen Fall). Oder aber in der kleingedruckten Version - durch Leserbriefschreiben. So getan, ging glatt durch, wurde veröffentlicht.

Das muss damals eine ziemlich narzisstische Phase gewesen sein, jedenfalls wollte ich mich seinerzeit auch noch im Telefonbuch gedruckt sehen.

Das sich ein unbekannter, der Stimme nach älterer Spiegel-Leser zur Hand genommen hatte, um auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht zu hinterlassen, die mit einer langen Pause anfing und deren erster Satz dann war: "Mein Name tut nichts zur Sache".

02 Juni 2006

1841er Blutzucker

Süßstoff. Kann man nehmen. Kann man aber auch lassen. Die schönere Geschichte hat jedenfalls der Würfelzucker:

1841 - Erster Würfelzucker der Welt, erfunden von Jakob Christian Rad (Direktor der Datschitzer Zuckerraffinerie in Böhmen) war mit roter Lebensmittelfarbe eingefärbt, weil Juliane Rad (seine Frau) sich beim Herausbrechen aus den vorher üblichen Zuckerhüten den Finger verletzt hatte und ihren Mann daraufhin bat, gleich kleinere Zucker-Portionen herzustellen.

Er erfand die Zuckerwürfelpresse, stellte die ersten Würfelzucker her und schenkte die ersten, rot gefärbt, seiner Frau zur Erinnerung an den Vorfall. Frau Rad hatte die blutbespritzten Zuckerstücke dennoch ihren Gästen angeboten, da Zucker damals sehr wertvoll war.

[Wikipedia, mal wieder]

01 Juni 2006

Durch Hörschaden zum ersten Drehbuch

Eben im Radio hat es sich angehört, als hätte heute Billy Wilder Geburtstag. Wovon aber in der Zeitung und auf anderen Sendern nirgends die Rede war.

Die Wikipedia findet, es sei am 22. Juni so weit, und ich finde bei Wikipedia diesen Wilder-Karriere-Start:

Wilder wohnte in Berlin-Schöneberg 1927 zur Untermiete in einem winzigen Zimmer, hier begann auch seine Filmkarriere „als nämlich eines Nachts Herr Galitzenstein, Direktor der Maxim-Film, in Unterhosen in Wilders Zimmer stand, weil er aus dem Schlafzimmer der Nachbarin die Flucht ergreifen musste. Und darum gar nicht anders konnte, als Billy Wilders erstes Drehbuch zu kaufen“
(„Der Tagesspiegel“ vom 2. Juni 1994).