31 März 2006

Luftgewinn ohne Begrünung

Kinderhasser, Hundehasser, Katzenfeinde, Kunstverächter, Autosblödfinder - sie alle haben vermutlich keine Probleme, Gleichgesinnte zu finden oder zumindest Sympathisanten.

Wer dagegen wirklich allein und unverstanden dastehen will, gibt zu, keine Zimmerpflanzen zu mögen, Yucca, Ficus & Friends nicht über die Schwelle zu lassen: DAS macht einsam! Jedenfalls in Deutschland, das statistischer Weltmeister im Indoor-Topfpflanzen-Konsum ist.

Das soziale Umfeld meint's natürlich gut und versucht die botanische Mission.
Erst auf die ästhetische Tour: "Das macht eine Wohnung doch gleich viel atmosphärischer und individueller".
Die wie jede Geschmacksfrage naturgemäß ungelöst endet: "Das ist eine Wohnung und kein Gewächshaus, und individuell bin ich selber".

Dann verlagert sich die Diskussion aufs Nützliche: "Pflanzen verbessern das Raumklima".
Tun sie bestimmt. Prima Klima, also die optimale Luftfeuchtigkeit von 50-60%, schafft man aber auch durch das Zusammenleben mit Schnittblumen*.

Voilà:


*anständige natürlich

30 März 2006

Kein unbeschriebenes Blatt

29 März 2006

I never promised you a Rostbraten

Sehr frei nach den Motiven des sensationellen Tagesspiegel-Wortspiels, bei dem es darum geht, aus 4 vorgegebenen Begriffen auf die Schnelle eine Top-Story zu zimmern, ist der hierundheutige Artikel aus den Elementen der letzten Tage geklöppelt:

Eine Überdosis Klerikales, verbunden mit Klavierspiel und süddeutschen Köstlichkeiten.

März vor ein paar Jahren. Wir befinden uns in der allertiefsten schwäbischen Provinz, in der Gegend, die sie Ostalb nennen. Autokennzeichen AA für Aalen, gern verwechselt mit Aachen (AC). Dort (in AA, nicht in AC, obwohl das für ihn als Niederländer deutlich günstiger läge) konzertiert Hans Liberg, der mehr als unterhaltsame Klavier-Komödiant. Im Zusammenhang mit einem SowiesonachStuttgartmüssen-Termin ein guter Grund für einen Ausflug in diese Gegend, in die man als Auswärtiger vermutlich noch maximal wegen der Carl-Zeiss-Werke kommt.

Im knautschigen kleinen Landhotel mit hauseigener Spätzle von Hand schabender Schwiegeroma fragt der Besitzer morgens beim Check-out nicht ohne Stolz, ob man denn schon die nahegelegene Abtei Neresheim besichtigt habe ("da war erscht letschte Woch' ein Kunschthischtoriker aus Italien bei ons"). Wasser auf k.e.s Barockschwäche-Mühlen! Also hin.

Die Anlage ist überraschend groß (wenn auch nicht annähernd so wie Freising neulich), mit angeschlossenem Gutsbetrieb. Von Betrieb kann aber keine Rede sein. Es ist früher Mittag und kein Mensch zu sehen, nur in der (tatsächlich weltberühmten) Balthasar-Neumann*-Kirche ein versprengtes Besichtigerpaar. Klösterliche Ruhe sozusagen. Himmlisch. *Der Herr vom 50DM-Schein

Die ganze verschlafene Dornröschen-Stimmung lässt nicht vermuten, dass der als Restaurant beschilderte Klosterkeller außerhalb der Saison geöffnet hat, doch genau das ist der Fall. Und so stehe ich als Einzige in einem riesigen Speisesaal mit schönem Gewölbe und, naja, freundlich formuliert: zweckmäßiger Einrichtung. Nachdem strahlend eine sehr herzliche Servicedame (die hier sicher noch Fräulein genannt wird und auch so aussieht, als ob sie damit einverstanden ist) auftaucht und fragt, ob ich essen wolle, ist die Entscheidung dann doch getroffen. Bleiben.

Auf der Speisekarte, Überschrift Ein Betrieb der Erzdiözese Rottenburg-Stuttgart, findet sich neben dem allgemeinen Teil eine Wochenempfehlung: Montag Schnitzel Wiener Art, Dienstag Gulasch, Mittwoch Ochsenbraten, Donnerstag Schwäbischer Zwiebelrostbraten ... Irgendwie pikant, denn es ist Fastenzeit. Soll da nicht der fromme Katholik auf Fleisch verzichten?

Das freundliche Bedienungsfräulein, aus Neugier darauf angesprochen, meint: "Ja wissen Sie, das wird heute nicht mehr so streng genommen. Und die Leut' wollen halt Fleisch bestellen, es kommt ja auch direkt von hier." Dann - wir sind immer noch weit und breit die einzigen in dem Riesensaal - beugt sie sich verschwörerisch vor und flüstert fast, halb ehrfürchtig halb entrüstet:
"Neulich war sogar der Bischof da, und der hat auch Braten gegessen, am Tag nach Aschermittwoch!".


Sie servieren dort übrigens einen sehr sehr anständigen Trollinger. Erfahrungsgemäß wahrscheinlich noch seltener zu finden als vorschriftsmäßig fastende Schäfchen Roms.

28 März 2006

Kein Tunnel-Blick

Milder Tadel von Herrn Weber von der Technik dafür, dass in letzter Zeit hier zuviele Bilder serviert worden sind.

Die mahnenden Worte älterer Herren fallen in keinem einzelfall auf fruchtbaren Boden und so dachte ich, zur Einstimmung auf einen texthaltigeren Beitrag ein bisschen bei den ganz Großen nachzulesen. Aus einer spontanen Laune heraus Der Tunnel von Dürrenmatt.

Das entsprechende Bändchen aus Schulzeiten hat sich partout nicht finden lassen; dann eben online, gibt ja inzwischen dieses Internet. Der Hamburger Bildungsserver weist den Weg.

Dort das, PISA-Flurschaden:


Schon wieder Bildwerk. Diesmal unfreiwillig.

27 März 2006

Soundcheck nicht gecheckt

Der Obendrüber-Nachbar ist ein Unsympath. Geizig, freudlos, zanksüchtig, dagegen. Einer, auf dessen Meinung man sowieso nichts gibt, denn die kann halt negativ nur, und sonst gar nichts.

Dass er stinksauer Sturm klingelt, um sich mit hochrotem Cholerikerkopf über "die rücksichtslose Klavierspielerei schon wieder" zu beschweren, kränkt dann aber doch meine Eitelkeit:

Von Spielen keine Rede - der Klavierstimmer ist da und tut seine Arbeit.

25 März 2006

Eventuell nur Zweidrittel-Kälte

Das blaue Bland flattert, der Sperling piept, die Krokusse sprießen. Und überhaupt, er ist's, der Frühling.

Woran in der laulüftigen Straßencafé-Stimmung und vor lauter OpenAir-Cappuccino-Schlürferei natürlich keiner denken mag, obwohl es so sicher ist wie die Rentenlücke: Mitte Mai lauern wieder die Eisheiligen.

"Oh nee, Spielverderberei, Miesmache, Griesgrämigkeit", wird die gesund empfindende und von Kälte die Nase vorerst voll habende Leserschaft innerlich aufstöhnen.

"Ganz im Gegenteil", entgegnet k.e. und reimt sich das so zusammen: Dieses Jahr geht es vielleicht glimpflicher ab, denn einer der drei eisigen Heiligen, Sankt Pankratius, ist sozusagen auf Tournee. Da ist es fraglich, ob er seinen kältetechnischen Verpflichtungen am 12. Mai wie gewohnt wird nachkommen können.

*

Na gut, war ein Versuch.

Und damit zurück zu Latte Macchiato und Schoko-Pistazie. Nicht vergessen: Sonnenschutz!


*
Foto: Wikipedia"Wil SG"

24 März 2006

Middags günschdigger

Regional stilecht begeht man in Schwaben die Happy Hour:


Lass die anderen Cocktails schnorcheln. Du, glückliches Ländle, iss Spätzle.

23 März 2006

Punkt für Punkt

←Beim Seitenblick in die Archivspalte fällt auf ("huch!"), wie oft sich in den Überschriften doch Umlaute tummeln. Neckische Teilchen, die an das Düsseldorfer Bewerber-Komitee für die Olympischen Sommerspiele 2012 denken lassen; lobte doch einer der Vertreter:

Neben der allgemeinen Attraktivität der Stadt sei es der Name Düsseldorf, der "mit den fancy dots über dem u" vor allem für Japaner und Amerikaner quasi unwiderstehlich wirke.

So gesehen unerklärlich, dass das Nationale Olympische Komitee das ungepunktete Leipziger ei viel sexier fand, und dass am Ende das IOK dem doppelten o von London so gar nicht hat widerstehen können.

L'Allemagne: Deux points.

22 März 2006

Museumsreife Bestzeiten

Knappe 10 Autominuten von dem Flughafen mit den deutschlandweit glaubeich teuersten Kurzzeitparkplätzen (die dafür aber auf den blumigen Namen Komfort und Sicherheit hören) liegt Freising. Bier- und Molkerei-Freunden durch die Marke Weihenstephan, Papst-Verehrern durch den dortigen Bischof Josef Ratzinger bekannt.

Zwei Gründe also, die Zufrühdaseinszeit nicht im Terminal zu vertändeln, sondern sich dieses Freising mal anzuschauen, von dem zuerst auffällt, dass es nicht so klein ist, wie es sich für den Unbedarften anhört.

Über der Stadt thront (so drückt man das wohl aus) der Dom auf dem gleichnamigen Berg. Der sieht schlimmer (= höher) aus, als er ist, in 5 Minuten ist man oben und kann besichtigen. Wobei dem gothischen Gemüt am ehesten die Krypta mit dem Grab des heiligen Lantpert ("bewahrte den Dom vor dem Ungarnsturm, indem er ihn durch Gebet mit einem Nebel verhüllte") entgegenkommt.

Das eigentlich Spezielle ist aber eine Informationstafel im angeschlossenen Dom-Museum:

Durchschnittliche Verweildauer (in Min.): 75
Geschwindigkeitsrekord beim Durchlaufen aller Abteilungen: 1:20.77
(Pinakothek der Moderne: 1:13.26)

21 März 2006

Ein Bild sagt mehr als 1000 Frühlingsanfänge

Dieses Blog neigt zwar zur Sittsamkeit, hat aber nichts gegen Obszönitäten. Wenn sie gut gemacht sind ;-):


(Klick = Vergrößerung)

20 März 2006

Tellerwäscher war gestern

Student müsste man sein.
Dann wäre man finanziell in Not.
Die macht bekanntlich erfinderisch.
Also erfindet man eine Geschäftsidee:
Verkauf jeweils 1 Pixel für 1 Dollar.

Hat funktioniert.

Und hat prompt gebracht, was Geld gewöhnlich mit sich bringt: Ärger.

19 März 2006

Modische Spätzündung

Bei einem einfachen Mädchen vom Lande ist der Gedankengang bei so einer Postkarte:

1.) Bestattungsinstitut
2.) Bibelkreis
3.) Goth Party Convention
und
erst
4.) Schicke-Oberbekleidung-für-moderne-junge-Leute-Firma

17 März 2006

Zwischen Villariba und Villabajo

Für Menschen mit leicht abseitigem Kunstgeschmack (sorry, aber Impressionisten ...) und einer Abneigung gegen Spiralbindung bei Kalendern gibt der deutsche Markt leider nichts her, so dass zum Import gegriffen werden muss, z.B. von Pomegranate.

Das Angebot dort kann man zwar zu 95% auch knicken, aber unter dem Rest findet sich dann doch jedes Jahr der richtige Kalender. Nur ist der dann eben Amerikaner, mit entsprechend eingedrucktem Kalendarium, also Armed Forces Day (20. Mai) ja, Pfingstmontag (5. Juni) nein.

Die globalisierte Kundschaft wird aber bedacht, und so liegt eine Holidays-Übersicht nach Ländern bei. Dabei fällt auf: Nationalfeiertag, Religionsfeste, 1. Mai ... die gibt's plusminus auf der ganzen Welt.

Ein bisschen mehr Originalität an den (Feier)Tag legt Puerto Rico:
  • 09.01. Geburtstag von Eugenio María de Hostos
  • 16.01. Geburtstag von Martin Luther King jr.
  • 18.02. Geburtstag von Luis Muñoz Marín
  • 16.04. Geburtstag von José de Diego
  • 15.07. Geburtstag von Don Luis Muñoz Rivera
  • 27.07. Geburtstag von José Celso Barbosa

16 März 2006

Alles Müllers

Die kleine PR-Post zwischendurch:


(wie immer: Bild anklicken zum Vergrößern)

Vielleicht geschicktes Mal-anders-Marketing, vielleicht gekonntes Pannen-Management - so oder so: charmant gemacht.
Und wenn der Cocktail alkoholfrei ist, sogar noch politisch korrekt.

15 März 2006

Savoir vivre

Das gute Essen ist einer der vier Daseinszwecke.
Welches die anderen sind, habe ich noch nicht ergründet.

(angeblich) Montesquieu, Erfinder der Gewaltenteilung (sicher)

14 März 2006

Aus der Fachwortschatzkiste

Selbst die schleimigsten und gefräßigsten Schnecken klaubt er von Hand aus dem Salatbeet und trägt sie auf die Wiese über dem Fluss, und auch dem alleraggressivsten Klienten begegnet Herr Weber von der Technik mit gelassener Professionalität. Kurz: Er ist ein durch und durch friedfertiger Mensch.

Was ihn nicht hindert, über Maschinengewehre Bescheid zu wissen und in diesem Zusammenhang den schönen Begriff mannstoppend fallen zu lassen.

Nützliche Deckel des Bieres

Wenn man mal ganz ungezwungen politische Spannungen erzeugen möchte ...

(Zur wahren Größe ins Bild klicken)

13 März 2006

Ruckediguh, Bluetooth im Schuh

These boots are made for listening.

11 März 2006

Für Schneekönige

[yourcountry.swiss.com/local/DE/index-germany]

Das könnte wirklich der absolute Verkaufsschlager werden. Nach monatelangem No-Name-Winter billigster Bauart, zusammengepanscht aus dubiosen östlichen Kaltfronten, unqualifizierten Polarausläufern und abgeschlafften atlantischen Tiefdruckgebieten sehnt sich schließlich nicht nur der Hannoveraner nach einem soliden Original-Präzisions-Winter mit Schweizer Herkunftsgarantie.

10 März 2006

Afrikanische S-Klasse

Martin Lehnert [Name geändert] macht ein internationales Praktikum. In Moçambique. Weil er zur Untermiete wohnt und es mit dem Internet-Zugang in Nampula noch so eine Sache ist, lässt er sich Briefe postlagernd schicken.

2 Wochen: Die erste Nachfrage bei der Post bleibt negativ. Verständlich, Deutschland ist weit.
3 Wochen: "Tut uns leid, kein Brief für Sie da." - "Wirklich noch nichts, nein? Hm. Schade."
4 Wochen: "Nein, nichts." - "Das kann nicht sein, ich weiß, dass wenigstens zwei Briefe da sein müssen, bitte schauen Sie nochmal genau nach. Vielleicht für Martin statt Lehnert?! Auch da nichts? *mambl*"
5 Wochen: "Wir bedauern, es sind keine Briefe für Sie. Vielleicht nächste Woche." - "Hören Sie, das ist unmöglich, seit Wochen kein einziger Brief! Da muss etwas sein. Ich möchte jetzt den Chef sprechen."

Die Leiterin der Poststation erscheint, hört sich die Sache an und geht dann höchstselbst mit ihrem Mitarbeiter forschender Weise zu den Postfächern.

Um dann nach einer Weile mit einem Bündel Post aufzuschlagen: Alles Briefe für den Deutschländer, alle abgelegt im Fach S: S wie Senhor Martin Lehnert.

09 März 2006

Unsere kleine Farm

Oder: the wrath of Leo.
"intl/" im URL angehängt, eignet es sich auch prima zum Sprachenlernen.

08 März 2006

Frauentag, Freud und alte Griechen

"Heute ist weltweiter Frauentag und gestern haben Männer in kurzen Hosen in Barcelona Fußball gespielt .." (O-Ton Nachrichtenüberblick Ö1). Und am 6. Mai wird Sigmund Freud gefeiert, Ödipus-Komplex-Entdecker und so.

Erinnert sich noch jemand an den blinden Seher Teiresias, der orakelt, dass Ödipus seinen Vater töten und seine Mutter heiraten wird?
Teiresias war nicht von Natur aus blind: Als junger Mann hatte er eine heilige Schlange getötet und wurde von der Gottheit zur Strafe für sieben Jahre in eine Frau verwandelt.

Bei den damaligen Verhältnissen hatte eine unverheiratete Frau ohne Familie nur eine Möglichkeit zu überleben: Anschaffen gehen. So tat Teiresias. Als die sieben Jahre um waren, wurde er wieder ein Mann und machte mit seinem alten, männlichen Leben weiter.

Eines Tages streiten im Olymp Zeus und seine Frau Hera darüber, ob beim Sex der Mann oder die Frau von Natur aus den größeren Spaß haben. Zeus behauptet, die Frauen, Hera besteht darauf, dass es die Männer seien.

Wirklich wissen kann es nur jemand, der beide Situationen kennt ... Und so wird Teiresias gerufen, er soll entscheiden. Zwischen zwei Göttern zu stehen, kann natürlich nur schiefgehen - egal, welche Antwort er gibt. Taktieren hilft also nicht, und so ist Teiresias einfach ehrlich und gibt Zeus Recht: Mehr vom Sex haben die Frauen.

Darauf tobt Hera vor Wut (d.h. als Göttin zürnt sie natürlich) und schlägt Teiresias zur Strafe mit Blindheit. Zeus, der sich freut, gewonnen zu haben, darf das seiner jähzornigen Gattin gegenüber freilich nicht offen zeigen, und so verleiht er Teiresias quasi als Trostpreis Hellsicht und die Gabe, die Stimmen der Tiere verstehen zu können.

Dass der sich gewünscht hätte, lieber wieder eine Frau zu werden, ist nicht überliefert.

07 März 2006

Gute Zeiten

Viele Gründe gibt es, den Radiosender Ö1 zu mögen: Keine Werbung, gekonnte Moderationen, interessantes Programm. Was Ö1 dazu aber wirklich liebenswert macht, sind die - im allerseriösesten Ton vorgetragenen - gekringelten Zeitansagen: Es ist jetzt sechs Uhr siebenunddreißig - neun Minuten vor Viertel vor sieben.

06 März 2006

Hier irrt Schmidt


Von wegen "auch ganz ohne Grund"!
Eat this:

Woanders hieße das bestimmt schon Sweet & Candy Erlebnis Center Lounge, am besten noch mit einem falschen Apostrophen irgendwo.

02 März 2006

Blogout bis 5.

Wenn mich wer sucht: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst. Nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie.


Stimmt zwar nicht, stammt aber von Bernd dem Brot und hat sich damit automatisch als Pausentext qualifiziert.

01 März 2006

DIN to the world

Das deutsche Schicksal: Vor einem Schalter zu warten.
Das deutsche Ideal: Hinter einem Schalter zu sitzen.


Auch wenn der Schalter in Zeiten der gläsernen Verwaltung Service-Theke heißt, Kurt Tucholsky hätte seine helle Freude gehabt an der (maximal 30jährigen) Verwaltungsfachfrau, die jede Seite des alten Reisepass' durchblättert, um dann die nicht normgerechte Anordnung der Ein- und Ausreisestempel ("hett mr des ned a bissle saubrer macha könna?") und getackerte Visa-Klammern ("des isch schließlich a staatliches Dokument und Eigatum") zu rügen.

Ist recht. Ihre Kollegen von den Grenzbehörden dieser Welt freuen sich sicher, wenn man in Zukunft freundlich, aber bestimmt auf einem rechtwinkligen, chronologisch korrekten Stempel besteht und das Visum gern linksbündig, seitenkonform und mit lösungsmittelfreiem Formularkleber angebracht hätte.